Die Verwendung in der Praxis von Minuto ist recht einfach. Zu Beginn muss man sich in seiner Region mit anderen auf einen Wechselkurs einigen. Ein guter Richtwert für den Start sind 60 Minuto = 30 €. Bei größerer Verbreitung in der Region, ergibt sich später von selbst ein Kurs.
Wenn man nun zum Beispiel etwas für 50 € verkauft oder eine Dienstleisung im Wert von 50 € erbringt, dann nimmt man bei diesem Kurs einfach 100 Minuto und verbucht diese dennoch als 50 € in der Kasse. Werden diese 100 Minuto wieder ausgegeben, wird auch das wieder als 50 € Ausgabe verbucht.
Zu Beginn ist es vor allem im geschäftlichen Umfeld eventuell nötig, Minuto ordentlich in die Kasse zu buchen, um zum Beispiel Wechselgeld in Form von Minuto zu haben. Da Minuto durch einen Menschen neu erstellt werden, ist es zum Beispiel möglich, einfach eine Privateinlage durch diesen Menschen machen zu lassen. Dieser Mensch oder man selbst als Geschäftsinhaber leiht dem Unternehmen somit Geld in Form von Minuto. Wenn zum Beispiel 120 Minuto als „Wechselgeld“ in die Barkasse eingezahlt werden, handelt es sich um eine Privateinlage / Darlehen von 60 €. (bei einem Kurs: 60 Minuto = 30 €, Stand Juli 2020) So kommen dann diese eigenen Minuto in Form von Wechselgeld in Umlauf. Genau so können sie dann später wieder durch eine Privatentnahme bzw. Rückszahlung des Darlehens aus der Kassen genommen werden.
Eine weitere Möglichkeit eigene Minuto in Umlauf zu bringen ist natürlich einfach die eigenen Minuto bei anderen Akzeptanzstellen privat auszugeben.
Wichtig ist zu wissen, dass eigene Minuto nur in Umlauf gebracht werden dürfen, wenn sie noch mindestens 3 Jahre gültig sind, da Gutscheine gesetzlich mindestens so lange gültig sein müssen. Wenn man also eigene Minuto in Umlauf gebracht hat, diese wieder einnimmt und diese weniger als 3 Jahre lang gültig sind, dann müssen diese aus der Kasse als Privatentnahme entnommen werden und anschließend vernichtet werden.
Gerade zu Beginn wenn ein regionales Zahlungsmittel wie Minuto startet, besteht die Problematik, dass die ersten geschäftlichen Teilnehmer eventuell nicht genügend andere Teilnehmer finden, bei denen Minuto wieder ausgegeben werden können. Somit können sich Minuto schnell ansammeln und es fehlen die Einnahmen der regulären Währung (Euro) um zum Beispiel Unkosten / Steuern zu zahlen. Dies lässt sich zum Beispiel umgehen, in dem nur ein Anteil in Minuto akzeptiert wird.
Zum Beispiel in einer Branche, wo Produkte mit einer geringen Marge verkauft werden, könnte man beispielsweise nur 20% in Minuto akzeptieren. Wenn ein Kunde also einen Einkauf von 100€ tätigt, dann können 20€ davon in Minuto gezahlt werden. Kalkuliert man, dass zu Beginn jeder 10. Kunde mit Minuto einkauft, so hat man nur 2% des Umsatzes in Minuto eingenommen und kann mit weniger Druck neue Geschäftsbeziehungen mit anderen Unternehmen, die Minuto akzeptieren, aufbauen.
Im Dienstleistungsbereich kann der Anteil zu Beginn auch deutlich höher, zum Beispiel 50%, angesetzt werden, da die Unkosten dort wesentlich geringer ausfallen.
Selbst wenn es nur ein Anteil ist, der in Minuto angenommen wird, leistet man einen deutlichen Beitrag, dass Geld regional gebunden wird und somit die vielen Vorteile für die Region und Umwelt zum Vorschein kommen.